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Was ist Mukositis
Was ist eine Mukositis?

Die Schleimhäute übernehmen verschiedene Aufgaben im Bereich von Nase, Mund, Magen oder Darm. Kommt es zu einer Entzündung der Schleimhaut, spricht man von einer Mukositis. Bei einer Mukositis im Darmbereich haben die Betroffenen häufig mit Durchfall zu tun, während eine Entzündung im Mundraum zu Infektionen führen kann. Neben den Lebensumständen und dem Alter kann auch eine Krebstherapie bei der Entstehung einer Mukositis eine Rolle spielen. So können Chemo- oder Strahlentherapie zu einer Schädigung der umliegenden Schleimhaut führen. Eine immunsupressive Therapie kann das Immunsystem angreifen und somit das Risiko für Infektionen erhöhen.

Die Entstehung einer Mukositis geht häufig mit einer onkologischen Therapie einher. Sie tritt z. B. als Nebenwirkung von Chemo- oder Strahlentherapie auf. Durch diese Therapieformen kann es zu Schleimhautschädigungen kommen, da hierbei auch umliegende, gesunde Zellen angegriffen und Infektionen begünstigt werden. Infektionen können auch bei Patienten entstehen, die mit Immunsuppresiva behandelt werden, da das Immunsystem durch die Therapie geschwächt ist. Die Schleimhaut bietet dann keinen ausreichenden Schutz mehr vor Bakterien, Viren und Pilzen. Bei vielen Patienten ist vor allem der Mundraum betroffen. Darüber hinaus können falsche Ernährungsgewohnheiten oder eine unzureichende Mundhygiene zu einer Mukositis führen.

Diagnose Mukositis

Bei der Diagnose einer Mukositis bespricht der Arzt mit dem Patienten bestehende Symptome und bereits vorliegende Erkrankungen, um einen möglichen Zusammenhang herstellen zu können. Vor allem das Vorliegen einer Krebserkrankung kann Aufschluss über eine Mukositis geben, da diese eine häufige Nebenwirkung der Krebstherapie darstellt. Die Mukositis kann sowohl im Magen-/Darmbereich als auch in Mund und Nase auftreten. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Mukositis in vier Schweregrade eingeteilt, wobei im Stadium 0 keine Mukositis vorliegt und im Stadium 4 bereist schwere Geschwüre und Entzündungen die Nahrungsaufnahme erschweren oder unmöglich machen.

Therapie Mukositis

Tritt die Mukositis in Verbindung mit einer onkologischen Therapie auf, kann die Mukositis meist erst nach Beendigung dieser behandelt werden. Der Betroffene kann in dieser Zeit nur versuchen, mithilfe von schmerzstillenden Medikamenten oder speziellen Gels die Beschwerden zu lindern und weitere Infektionen zu vermeiden. Um einer Mukositis vorzubeugen, empfiehlt es sich, bereits vor Beginn der Therapie Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören z. B. eine Kontrolle des Mundraums und der Zähne oder die Verwendung spezieller Mundspüllösungen. Darüber hinaus kann die sog. Kryotherapie hilfreich sein, bei der während der Chemotherapie Eiswürfel gelutscht werden, um den Zellstoffwechsel zu verlangsamen.

Was ist eine Mukositis?

Als Mukositis wird eine Entzündung der Schleimhaut (Mukosa) bezeichnet. Schleimhäute sind Gewebe, welche die inneren Organe bedecken und beispielsweise in Nase, Mund, Magen und Darm zu finden sind. Sie erfüllen unterschiedliche Funktionen. Im Bereich der Mund- und Nasenhöhle sorgen sie für Befeuchtung und Schutz vor äußeren Einflüssen wie z.B. vor Keimen. Im Magen- und Darmbereich sind sie zusätzlich z.B. am Transport von Nährstoffen beteiligt.

Schleimhautzellen haben eine hohe Regenerationsrate, d.h. sie teilen und erneuern sich in relativ kurzen Abständen, wobei ihre Lebensdauer etwa 10 – 14 Tage beträgt. Dieser Umstand ist vorrangig dafür verantwortlich, dass eine Mukositis z.B. als Nebenwirkung von Chemo- und Strahlentherapien im Rahmen von Krebsbehandlungen auftreten kann.

Bei immunsupprimierten Patienten treten aufgrund der geschwächten Abwehr des Körpers in der Folge gehäuft Infektionen mit Pilzen, Viren oder Bakterien auf, die ihrerseits Entzündungen der Mund-, Rachen und Speiseröhrenschleimhaut hervorrufen können.

Chemo- und Strahlentherapie

Zur Behandlung von bösartigen Tumoren wird versucht, die erkrankten Zellen an der Teilung zu hindern und im günstigsten Falle, sie zu zerstören. Da sich Tumorzellen zumeist in kürzeren Abständen teilen als die Zellen des umliegenden Gewebes können die zellwachstumshemmenden Medikamente (Zytostatika) der Chemotherapie auf den Lebenszyklus der Krebszellen einwirken.

Die Wirksamkeit der Chemotherapie setzt also bei einer hohen Zellteilungsrate an und versucht, diese einzudämmen. So betrifft die Wirkung der Chemotherapie auch Gewebe, welche nicht erkrankt sind, aber dennoch eine hohe Zellteilungsrate aufweisen, wie die Schleimhäute, das Knochenmark oder auch die Zellen, welche für das Haarwachstum verantwortlich sind.

Die Strahlentherapie zielt darauf ab, das Tumorgewebe maximal zu schädigen, gleichzeitig aber auch das gesunde Gewebe maximal zu schonen. Hierbei werden elektromagnetische Strahlen bzw. Teilchenstrahlen möglichst direkt auf das erkrankte Gewebe gerichtet. Vor allem bei der Bestrahlung im Kopf- und Halsbereich kann es hier jedoch auch zu Schädigungen der benachbarten Schleimhautzellen kommen.

Immunsuppression

Bei bestimmten Erkrankungen erhalten Patienten eine immunsuppressive Therapie, die die Schlagkraft des körpereigenen Immunsystems herabsetzt. Hierdurch wird als unerwünschter Nebeneffekt u. a. das Infektionsrisiko erhöht, wodurch Schleimhautentzündungen begünstigt werden.

Symptome einer Mukositis

Eine Mukositis, oder auch Schleimhautentzündung kann generell jede Art von Schleimhaut betreffen, jedoch sind zumeist die Mundschleimhaut sowie die Schleimhäute des Verdauungssystems betroffen.

Im Falle einer Mukositis im Verdauungstrakt kann dies zu Schmerzen und starken Durchfällen führen, was die Nährstoffversorgung des Erkrankten erheblich erschweren kann. Entsteht eine Mukositis der Mundschleimhaut kann es im schlimmsten Fall zur Ablösung der Schleimhaut, Bildung von offenen Stellen und nachfolgenden Infektionen im Mundbereich kommen, was zu erheblichen Schmerzen und Behinderungen bei der Nahrungsaufnahme führen kann.

Wer erkrankt daran?

Bei Patienten mit einem schlechten Allgemein- und Ernährungszustand, einem höheren Lebensalter und bereits bestehenden Problemen im Mundbereich (z.B. Parodontose, schlecht sitzende Prothesen) besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, an Mukositis zu erkranken.

Eine Mukositis kann z. B. auch als Nebenwirkung von onkologischen Therapien auftreten, wobei bei einigen chemotherapeutischen Wirkstoffen das Risiko, eine Mukositis zu entwickeln, erhöht scheint.

Gefährdet sind insbesondere auch Patienten, die aufgrund einer bestimmten Erkrankung eine immunsuppressive Therapie erhalten: z. B. Organtransplantierte, Patienten mit Autoimmunerkrankungen bzw. Fehlfunktionen des Immunsystems, Patienten mit nicht-autoimmunen Entzündungsreaktionen, z. B. mit schwerem allergischem Asthma etc.).

Weitere häufig von Mukositis betroffene Patientengruppen sind z. B. stark dehydrierte Personen sowie Patienten, die auf eine Gabe von Sauerstoff angewiesen sind, welche u. a. die Schleimhäute austrocknen kann, und darüber hinaus Patienten mit Magensonden.

Nicole Breuer

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